Die Vereinsgründung

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es mit Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und zum Sporttreiben gerade auf dem Land nicht weit her. Im Sommer 1947 fassten einige junge Männer im Gasthaus Luitpold (beim Jackl) den Entschluss, einen Sportverein zu gründen. 

Am 12. Oktober 1947 fand die Gründungsversammlung statt, die von 38 Männern, den Gründungsmitgliedern, besucht war. Dem Verein wurde der Name „Allgemeiner Sportverein“ Hiltenfingen gegeben. Wilhelm Frischling stellte sich als 1. Vorstand zur Verfügung.

Am 10. Dezember wurde die erste Satzung verfasst. Unser ASV erhielt am 27.12.1947 die Lizenz Nr. 23/47 vom Landratsamt Schwabmünchen. Die Dienststelle der amerikanischen Militärregierung erteilte am 24.02.1948 ihre Genehmigung zur Vereinsgründung. Zuvor musste von unserem ehemaligen Ehrenvorstand Franz Haugg ein umfangreicher Papierkrieg in Deutsch und Englisch bewältigt werden.

Um Fußball spielen zu können, musste man sich nach einem passenden Grundstück umsehen. Im November 1947 stellte die Gemeinde Hiltenfingen dem ASV ein mit Erlen bewachsenes Grundstück an der Wertach zur Verfügung. In Handarbeit und in ihrer Freizeit bauten die Mitglieder, unterstützt von Hiltenfinger Bauern, einen Sportplatz und umrandeten ihn mit Birken, was unserem Stadion den damaligen Namen „Birkenstation“ gab. Später wurde es dann zum heute bekannten Namen "Wertachstadion" umbenannt.

Vorstandschaften

Kurz nachdem Gründungsvorstand Wilhelm Frischling den Verein auf die Beine gestellt hatte, nahm der heutige Ehrenvorstand Franz Haugg für die ersten fünf Jahre das Ruder in die Hand. In seiner Zeit wurde der Sportplatz angelegt. Daneben kümmerte er sich noch als Jugendleiter um den Aufbau der Jugendmannschaft. Später beriefen ihn die Mitglieder noch zweimal für zwei Jahre in dieses verantwortungsvolle Amt. Er stand immer zur Verfügung, wenn es an Funktionären mangelte und unterstützte den Verein später immer wieder, wenn es galt, ein Bauvorhaben oder eine sonstige Baumaßnahme durchzuziehen.

Bis zum Jahre 1968 leiteten noch die Sportkameraden Ernst Kreibich, Sylvester Götz, Ulrich Götz und Anton Kesselheim die Geschicke des Vereins. Dann nahm nach langjähriger Tätigkeit als Schriftführer und Kassierer Egon Jauernik für zehn Jahre das Vereinsruder in die Hand. Der Bau der Umkleideräume, die Anlage des Trainingsplatzes einschließlich einer Flutlichtanlage, die Neuaufstellung einer zeitgemäßen Satzung, die Eintragung ins Vereinsregister und die Erlangung der Gemeinnützigkeit wurden verwirklicht. Mit der Gründung der Damengymnastikabteilung und der Aufnahme des Wandervereins in den ASV wurden die Aktivitäten ausgedehnt. Nach Gerrit Kurzbach stand Reinhard Beer für zwei Jahre an der Spitze und setzte mit dem Neubau des Sportheims ein besonderes Zeichen.
Anschließend übernahm Kornelius Griebl dieses Amt für sechs Jahre, wobei er den Schwerpunkt seiner Aufgaben in die Organisation des Wirtschaftsbetriebes im neu geschaffenen Sportheim legte. Bis dahin leiteten alle vorangegangenen 1. Vorstände zusammen mit dem Trainer und dem Spielausschuss auch den Fußballspielbetrieb. Eine Ausnahme bildete die A- Klassenzeit von 1974-1977, in der Hans Wagner als Spielausschussvorsitzender den Spielbetrieb eigenverantwortlich leitete.

Dies änderte sich, als im Jahre 1988 Karlheinz Blätz an die Spitze des Vereins trat. Zu seiner Entlastung wurde mit Herbert Wagner erstmals ein für den Fußballspielbetrieb verantwortlicher Abteilungsleiter bestellt. Beide zusammen haben die bis dahin teuerste Baumaßnahme des Vereins, die Spielfeldsanierung geplant und durchgeführt. Die Umbaumaßnahmen im sanitären Bereich des Sportheims, der Befestigung der Außenanlagen und der Anbau eines Lagerraumes haben zur Verbesserung des Sportbetriebs wesentlich beigetragen. Mit den Einnahmen aus einer umfangreichen Bandenwerbung haben sich die finanziellen Möglichkeiten wesentlich verbessert.

ln der noch andauernden Amtszeit von Karlheinz Blätz hat sich der Mitgliederstand rasant entwickelt. innerhalb von zehn Jahren hat sich der Mitgliederstand mehr als verdoppelt und ist von 250 auf etwa 600 angestiegen, wovon erfreulicherweise etwa 1/3 Jugendliche sind. Nach Karlheinz Blätz hat Josef Bauer den Vorsitz im ASV übernommen. In seiner 12-jährigen Amtszeit wurden große Projekte am Sportplatz durchgeführt. Hierzu gehört der Anbau der Umkleidekabinen im Jahr 2007 und der Bau des Beachplatzes im Jahr 2010. Der Abbau des Astbestdaches am Sportheim mit Dacherneuerung und Aufstockung wurde im Jahr 2014 durchgeführt. Auch die Kühlung im Bierlager gehört zu den extrem wichtigen Errungenschaften.

Jahreshauptversammlungen

Bis zum Jahr 1960 stimmte das Vereinsjahr mit dem Kalenderjahr überein. Die Generalversammlung fand traditionsgemäß am 2. Weihnachtsfeiertag statt. Um einen Wechsel der Funktionäre in der Mitte des Spieljahres zu vermeiden, passte man das Vereinsjahr dem Spieljahr an. lm Laufe der Zeit erwies sich auch diese Regelung als nicht ideal.
Von 1978 an wurde die noch heute gültige Verfahrensweise eingeführt, die engere Vereinsführung mit 1. und 2. Vorstand, Schriftführer und Kassierer sowie der Beisitzer in der Generalversammlung am Jahresanfang für zwei volle Kalenderjahre zu wählen. ln einer am Ende des Spieljahres im Juni bzw. Juli stattfindenden Abteilungsversammlung werden jährlich die Mitarbeiter für den Spielbetrieb der kommenden Saison bestellt. Damit stellte man eine kontinuierliche Arbeit im Verein sicher.

Spielkleidung / Vereinsfarben

Für die ersten Spiele im Jahr 1948 stand keine einheitliche Sportkleidung zur Verfügung. Gespielt wurde in schwarzen oder blauen Turnhosen. Die Trikots zeigten noch viel mehr farbliche Unterschiede. Bei großer Hitze entblößte man auch manchmal den Oberkörper. Bei den Fußballschuhen sah es nicht viel besser aus. Sie wurden oft von befreundeten Spielern oder nicht zum Einsatz kommenden Akteuren ausgeliehen. Die Sportkleidung mussten sich die Spieler selbst beschaffen. Da es nichts zum Kaufen gab, blieb als Ausweg nur die Beschaffung über Kompensationsgeschäfte. Erst nach der Währungsreform im Juni 1948 besserte sich die Lage langsam.

Zu Beginn der ersten Verbandsspielrunde 1949 konnte die Mannschaft erstmals in einem strahlenden einheitlichen Trikot in den Vereins- und Heimatfarben weiß und blau in Aktion treten. Die Stutzen waren von Herrn Kurka mit der Maschine gestrickt worden und die Hosen nähte Sportkamerad Oskar Mayer aus alten weißen Leintüchern. Das Trikot und die Schuhe musste jeder Spieler selbst kaufen. Vereinzelt
gab es dazu einen Vereinszuschuss. Mit einer Sammlung bei Vereinsmitgliedern und Gönnern konnten die Ausgaben der Spieler in Grenzen gehalten werden.

Hoch in Ehren gehalten hat der ASV auch seine Vereinsfarben weiß und blau. Sie sind nicht nur im Vereinsabzeichen versinnbildlicht, sondern haben sich in den verschiedensten Kombinationen der Sportkleidung bis heute erhalten.

Die Vorstände des ASV

Willy Frischling

Gründungsvorstand

1947 - 1948

Franz Haugg

1949 - 1953 | 1957 - 1958

1964 - 1966

Ernst Kreibich

1954

Sylvester Götz

1955 - 1956 | 1960 - 1961

Anton Kesselheim

1959

Ulrich Götz

1961 - 1964 | 1966 - 1968

Egon Jauernik

1968 - 1978

Gerrit Kurzbach

1978 - 1980

Reinhard Beer

1980 - 1981

Kornelius Griebl

1982 - 1988

Karlheinz Blätz

1988 - 2004

Josef Bauer

2004 - 2016

Alois Deschler

2016 - 2018

Richard Burghardt

2018 - heute